10 Dinge, die (fast) niemand über die Autobahn weiß

Letzte Änderung am: Freitag, 23. September 2022, um 15:51 Uhr | Von: InShared

Wissen Sie eigentlich, welcher Logik die deutsche Autobahn-Nummerierung folgt? Nein? Damit sind Sie nicht alleine. Wie selbstverständlich nutzen wir heutzutage die Autobahn - um zur Arbeit oder mit dem Auto in den Urlaub zu fahren. Ohne dabei wirklich zu fragen: Was kostet so ein Autobahnkilometer überhaupt? Wenn Sie diese und weitere Fakten interessieren, lesen Sie den folgenden Artikel.

An immer mehr Stellen kommt „Flüsterasphalt“

Die meisten deutschen Autobahnen bestehen aus Asphalt. Dies ist eine Mischung aus Steinen, Füllstoff, Bitumen und Sand. Bitumen ist ein zähflüssiges Bindemittel, das die Steine im Asphalt zusammenhält. Der daraus gewonnene Straßenbelag dämpft Lärm, verringert das Risiko von Glätte und Aquaplaning beim Autofahren, verformt sich kaum und lässt sich angenehm befahren. An immer mehr Stellen kommt jetzt sog. Flüsterasphalt zum Einsatz. Er ist offenporiger und kann Verkehrslärm um bis zu 50 % reduzieren. Insgesamt gibt es in Deutschland 13.000 Autobahnkilometer – nur 400 davon sind bisher mit Flüsterasphalt ausgelegt, da er um einiges teurer ist.

Das Ignorieren eines „roten X“ kostet 90 €

Man nennt sie Dauerlichtzeichen, und sie befinden sich zur Verkehrsregelung an den Schilderbrücken über den Autobahnen. Das „rote X“ über der Fahrbahn bedeutet: Diese Spur darf nicht befahren werden. Deutlicher geht es kaum. Dennoch gibt es zahlreiche Autofahrer , welche dieses Dauerlichtzeichen missachten und einfach weiterrasen. Das ist nicht nur gefährlich, denn der Weg ist ja nicht umsonst gesperrt. Es droht auch eine Strafe von 90 €. Gefährdet man dabei noch weitere Fahrer, wird schnell eines der höchsten Bußgelder im Straßenverkehr daraus.

Immer gemeint sind:m/w/d

Die gefährlichsten Autobahnen Deutschlands

Für 2021 trägt diesen wenig erfreulichen Titel die A4 in Mitteldeutschland. Sie gehörte zu den Strecken mit den meisten Verkehrstoten in Deutschland. Vor allem der Autobahnabschnitt zwischen Bad Hersfeld und Gera sorgte immer wieder für Aufsehen. Inzwischen wurden dort ein Tempolimit sowie ein Überholverbot eingeführt, um schwere Unfälle mit Autos zu vermeiden. Verkehrsprobleme verursacht auch regelmäßig die A2, denn sie wird als Ost-West-Verbindung u. a. von vielen Lkw befahren. Hinzu kommen häufig Baustellen, die zur Unfallgefahr beitragen.

Die kürzeste Autobahn Deutschlands ist 1,5 km lang

Wer über die kürzeste Autobahn des Landes fahren möchte, muss nach Hamburg. Mit einer Länge von 1,5 km verbindet die A252 den Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg mit dem Autobahnkreuz Hamburg Süd. Die A7, die sich von der dänischen Grenze im Norden bis nach Österreich im Süden erstreckt, ist mit 962 km hingegen die längste Autobahn Deutschlands.

Die erste Autobahn Deutschlands

Obwohl man annehmen könnte, die Deutschen hätten die Autobahn erfunden, waren es doch die Italiener: 1924 wurde in Italien die erste Autobahn eröffnet. Die AVUS in Berlin, 1921 aus Betonplatten fertiggestellt, war lediglich eine Renn- und Teststrecke und damit nicht für den öffentlichen Verkehr zugänglich. Die erste, fast 20 km lange Autobahn Deutschlands verband Köln mit Bonn. Sie wurde am 6. August 1932 vom damaligen Kölner Oberbürgermeister, Konrad Adenauer, eröffnet.

Die Kilometerangaben am Straßenrand sind ideal

Am Straßenrand der Autobahnen sind in einem Abstand von 500 m blaue Metallschilder zu finden. „Was bringt mir das?“, fragt sich so mancher Autofahrer, der daran vorbeirast. Kurzum: Die kleinen Schilder können Leben retten, wenn sich ein Unfall auf der Autobahn ereignet. Wenn die Zahl auf der Kilometertafel zusammen mit der Autobahnnummer und der Fahrtrichtung gemeldet wird, wissen Hilfsdienste genau, wo sie sein müssen. So findet Sie auch die Pannenhilfe viel leichter. Halten Sie sich aber bitte an die allgemeinen Verhaltensregeln bei Autopannen.

Sicheres Fahren auf der Autobahn

Im Vergleich zu anderen Verkehrswegen wie Landstraßen und innerörtlichen Straßen passieren auf den deutschen Autobahnen die wenigsten Unfälle. Zu den häufigsten Unfallursachen auf der Autobahn gehören ein zu geringer Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmer und eine zu hohe Geschwindigkeit. Auch beim Einfädeln auf die Autobahn ist besondere Vorsicht geboten.

Ein Kilometer Autobahn kann bis zu 100 Mio. € kosten

Es ist wenig überraschend, dass der Bau einer Autobahn eine Menge Geld verschlingt. Welche Summe ein Autobahnkilometer im Schnitte kostet, ist schwer zu sagen. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums liegen die Kosten zwischen 6 und 20 Mio. € pro Kilometer, können sich aber bis zu 100 Mio. € steigern – abhängig davon, ob es sich um einen Tunnel oder eine Brücke handelt. Und ob Umweltschäden kompensiert werden müssen.

Die Logik hinter der Autobahn-Nummerierung

Die Nummerierung der deutschen Autobahnen scheint ein Wirrwarr aus Zahlen zu sein, aber es steckt tatsächlich eine Logik dahinter. In den 70er-Jahren wurde ein System ins Leben gerufen, dass noch heute gültig ist: Autobahnen mit geraden Zahlen verbinden Ost und West, diejenigen mit ungeraden Zahlen Nord und Süd. So führt beispielsweise die A7 von Flensburg bis nach Füssen. Bei Bundesautobahnen mit mehr als einer Zahl gibt die erste Ziffer die Region der Autobahn an. Dabei steht die 1 beispielsweise für Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und die 2 für Schleswig-Holstein und nördliches Niedersachsen. Die Zahl 9 bezieht sich auf Bayern.

Ohne Geschwindigkeitsbegrenzung über die Autobahn rasen?

Auf einem Großteil der deutschen Autobahnen gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Das ist fast einzigartig auf der Welt. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) möchte das ändern und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h einführen, um die Zahl der Verkehrsopfer zu senken. Nach Angaben des statistischen Bundesamts waren auf Autobahnabschnitten ohne Tempolimit „unangepasste Geschwindigkeit bei 45 % der Verkehrstoten eine Unfallursache“, sodass eine Begrenzung der Geschwindigkeit viele Verkehrstote pro Jahr verhindern könnte. Neben dem Sicherheitsaspekt würde ein allgemeines Tempolimit zusätzlich auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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