Ampelfarben und Ampelphasen: Was Sie über Verkehrslichter in Deutschland wissen sollten

Letzte Änderung am: 8. April 2025

Wussten Sie, dass wir im Durchschnitt etwa 50 Tage unseres Lebens an roten Ampeln verbringen und auf Grün warten? Grund genug, zu fragen: Wie genau funktioniert eine Ampel? Wie lange bleibt sie auf Rot stehen? Und wann darf eine rote Ampel überfahren werden?

Ausschnitt einer Ampel mit einem Infozeichen dran

Rot-Gelb-Grün: Die Ampelfarben in Deutschland kennt jedes Kind ab einem gewissen Alter. Steht die Ampel auf Rot, müssen Autos und Fußgänger anhalten. Die gelbe Ampelfarbe bedeutet, dass Autofahrer vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten sollen. Und die Ampelfarbe Grün gibt das Fahren oder Gehen frei. Auf jeden Fall reduzieren Ampelanlagen Auto- und Personenunfälle an besonders gefährdeten Orten und tragen erheblich zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr bei.

Schon gewusst? Es gibt 4 Ampelphasen

Doch neben den klassischen Ampelfarben Rot, Grün und Gelb besteht noch eine 4.Phase: die rot-gelbe Ampelphase. Denn nach der roten Phase folgt nicht direkt Grün, sondern eine Kombination aus Rot und Gelb. Dieses Signal weist darauf hin, dass die Ampel gleich auf Grün umschaltet, sodass sich die Autofahrer aufs Losfahren vorbereiten können. Wichtig: Wer sich einer rot-gelben Ampel nähert, darf nicht direkt weiterfahren, sondern muss auf das grüne Licht warten.

Was beeinflusst die Ampelschaltung?

Die meisten Verkehrslichter werden automatisch gesteuert. Spezielle Computer befinden sich dazu fast an jeder Kreuzung. Bei modernen Ampelanlagen empfängt diese Steuerungseinheit Signale über Induktionsschleifen im Straßenbelag. Wenn ein Fahrzeug mit der Erfassungsschleife in Berührung kommt, weiß der Kontrollautomat, dass ein Auto wartet. Zusätzlich können Kameras das Verkehrsaufkommen überwachen. Die Steuerungseinheit empfängt auch dann ein Signal, wenn Radfahrer und Fußgänger einen Knopf drücken. All diese Informationen bestimmen, wann Ampeln auf Grün oder Rot schalten.

Eine Ampel sollte nicht länger als 2 Minuten auf Rot stehen

Das Warten an einer roten Ampel scheint gefühlt Stunden zu dauern und kann einem so richtig im Auto aufregen. In Wirklichkeit warten wir meist nicht mehr als 2 Minuten an einer roten Ampel. In den Innenstädten ist die Wartezeit bei Rot meist noch kürzer und beträgt zwischen 30 und 90 Sekunden, abhängig von der Kreuzungsgröße und dem Verkehrsaufkommen. An kleineren Kreuzungen sind es oft 30 bis 60 Sekunden.

Wer bei Rot über die Ampel fährt, bekommt ein saftiges Bußgeld

Das Überfahren einer roten Ampel ist nicht nur gefährlich, sondern auch teuer: Wer mit dem Auto oder Motorrad eine rote Ampel überfährt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 118,50 € und einem Punkt in Flensburg rechnen. Wenn Sie dabei andere gefährden, liegt die Strafe noch höher. Fahren Sie dagegen über eine rote Ampel, weil Sie Platz für die Polizei oder einen Krankenwagen machen müssen, können Sie gegen das Bußgeld Einspruch erheben.

Wann darf man über eine rote Ampel überfahren

Grundsätzlich gilt: Eine rote Ampel darf nicht überfahren werden. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen das Überfahren ausnahmsweise erlaubt ist – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen:

  • Weg frei für Einsatzfahrzeuge: Wenn Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste mit Blaulicht und Martinshorn näher kommen, dürfen Sie vorsichtig über eine rote Ampel fahren, um ihnen Platz zu machen. Wichtig ist, dass Sie dabei niemanden gefährden.
  • Defekte Ampelanlage: Blinkt die Ampel nur gelb oder ist sie komplett ausgefallen, gelten die allgemeinen Verkehrsregeln – meist also „Rechts vor Links“ oder die jeweilige Beschilderung.
  • Grüner Pfeil auf Zusatzschild: Zeigt ein kleines grünes Pfeilschild nach rechts, dürfen Sie trotz roter Ampel abbiegen – aber nur nach vorherigem Anhalten und wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. In allen anderen Fällen gilt: Rote Ampel = Stopp. Verstöße können gefährlich und teuer werden.

Die Zahlen auf einer Ampel sind für die Gemeinde wichtig

Jede Ampelanlage erhält eine eindeutige Kennnummer, die meist auf einem kleinen Schild am Mast oder im Gehäuse der Ampel angebracht ist. Anhand dieser Nummer wissen Polizei und Gemeinde genau, wo diese Ampel steht. Störungen oder Defekte können somit schnell gemeldet und behoben werden.

Was bedeutet es, wenn die Ampel gelb blinkt?

In Deutschland macht ein gelbes Blinklicht deutlich, dass die Ampeln eine Zeit lang außer Betrieb sind. Das ist oft nachts der Fall, wenn weniger Verkehr herrscht. Weiterhin kann ein gelbes Ampel-Blinklicht bedeuten, dass der Verkehr an dieser Stelle mit besonderer Vorsicht erfolgen muss. In beiden Fällen gilt entweder die Rechts-vor-links-Regel oder die entsprechende Beschilderung am Verkehrsort. Für Fußgänger zeigt das gelbe Blinklicht an, dass sie die Straße nur überqueren sollten, wenn dies gefahrlos möglich ist. Verkehrsteilnehmer müssen ihre Geschwindigkeit anpassen und jederzeit bremsbereit sein, um Autounfälle und Schäden zu vermeiden.

Wie viele Ampeln gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es schätzungsweise rund 1,5 Millionen Ampeln. Diese Zahl setzt sich aus etwa 50.000 Ampelanlagen mit insgesamt 1,5 Millionen einzelnen Signalleuchten zusammen. Die höchste Dichte an Ampeln pro 1.000 Einwohner soll Stuttgart haben. Auf deutschen Autobahnen gibt es Ampelanlagen nur selten. Dort kommen sie nur in bestimmten Situationen vor. Besonders an Tunneln, Baustellen oder Zuflussregelungen an Auffahrten werden sie eingesetzt, um den Verkehrsfluss zu steuern. Solche Ampeln an Autobahnauffahrten sollen helfen, Staus zu vermeiden.

Fazit: So unschön das Warten an einer roten Ampel auch sein mag, die sog. Lichtsignalanlage trägt – so wie eine passende und zuverlässige Autoversicherung – zu mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen bei.

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