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Marderbiss

Auch wenn sie harmlos aussehen – Marder sind kleine Raubtiere und können im Motorraum eines Autos große Schäden anrichten. Besonders Kabel und Schläuche haben es den neugierigen Tieren angetan. Wie Sie Ihr Fahrzeug vor Marderbissen schützen, wann die Tiere besonders aktiv sind und warum eine gute Versicherung wichtig ist, erfahren Sie hier..

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Marder sitzt auf der Motorhaube eines Autos

Marder fühlen sich überall zu Hause

Wenn von Marderschäden die Rede ist, sprechen wir immer nur von dem „Marder“ als Verursacher. Doch genaugenommen handelt es sich dabei fast immer um den Steinmarder. Dieses Tier mit seinem braunen Fell, dem weißen Kehlfleck, den runden Knopfaugen und dem buschigen Schwanz wirkt auf den ersten Blick harmlos.

Doch der Schein trügt: Steinmarder sind nachtaktive Raubtiere und Allesfresser, die sich hervorragend an das Leben in der Nähe des Menschen angepasst haben. Nachts durchstreifen sie Wohngebiete und klettern in geparkte Autos, wo sie Kabel, Schläuche und Dämmmaterial anknabbern und große Schäden am Auto anrichten. Daher kommt auch ihr zutreffender Spitzname „Automarder“. Eine passende Autoversicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen, wenn der Automarder zuschlägt.


Warum fressen Marder so gerne Autokabel?

Kabel stehen eigentlich nicht auf dem Speiseplan der Marder. Das heißt, sie fressen diese nicht gerne, sondern knabbern vielmehr aus Neugier daran herum. So wie wir Menschen den Geruch von Vanilleeis verlockend finden, scheint der Gummigeruch von Kabeln auf Marder eine anziehende Wirkung zu haben.
Ein weiterer Auslöser für Marderbisse ist das Revierverhalten dieser Wildtiere. Hat ein Marder Ihr Auto schon einmal besucht, markiert er es mit Duftspuren und steckt damit sein Revier ab. Parken Sie nun Ihr Auto an einem anderen Ort, löst dieser Mardergeruch Aggressionen bei seinen Artgenossen aus. Diese greifen stellvertretend Ihr Auto an und beschädigen Schläuche und Zündkabel.


Marder verursachen tierisch hohe Kosten

Die Zahlen des Gesamtverbands deutscher Versicherer (GDV) sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 235.000 Marderbiss-Schäden an kaskoversicherten Autos gemeldet – ein Anstieg von etwa 10 % im Vergleich zum Vorjahr.

Und die finanziellen Folgen sind erheblich: Im Durchschnitt verursachte jeder Marderschaden rund 550 € Kosten, wobei die Schadenssummen laut GDV um rund 12 % gestiegen sind. Hauptgrund dafür waren höhere Werkstattlöhne. Für das Jahr 2023 bedeutete das:

Gemeldete Marderbiss-Schäden

235.000

Gesamtschaden durch Marderbiss

128 Mio. €

Anstieg der Schadenssumme

+ 23 %

Welche Autoteile sind von Marderbissen betroffen?

Opfer eines Marderbisses sind vor allem Bauteile im Motorraum, die aus Kunststoff, Gummi oder anderen weichen Materialien bestehen. Besonders häufig treten Schäden an folgenden Stellen auf:

  • Zündkabel und Stromleitungen: Marder beißen in diese Autoteile besonders häufig hinein, weil sie gut erreichbar und aus weichem Kunststoff sind. Das betrifft beispielsweise auch die Plus- und Minuskabel, die von der Autobatterie wegführen. Die Folgen: Zündaussetzer, Fehlzündungen oder Motorausfälle. Rund 40 % aller Marderschäden betreffen Zündkabel.
  • Kühlschläuche und Unterdruckleitungen: Sie bestehen aus Gummi – und den mögen Marder besonders gerne. Durch die Bissstellen können wichtige Flüssigkeiten im Auto oder Luft entweichen, was zu Überhitzung oder Leistungsverlust führt. Auch die Schläuche der Klimaanlage sind vor Marderbissen nicht sicher.
  • Faltenbälge und Manschetten: Diese sitzen an Antriebs- oder Achsgelenken. Werden sie beschädigt, kann Fett austreten oder Schmutz eindringen. Mit der Zeit entstehen so kostspielige Folgeschäden, und Sie können nicht mehr so leicht Autopannen vermeiden.
  • Isolierungen und Dämmmatten unter der Motorhaube: Diese werden oft zerkratzt oder zerfetzt, wenn sich der Marder bewegt oder aus dem Material ein Nest bauen will.
  • Schläuche für Scheibenwaschanlage oder Servolenkung: Auch diese weichen Leitungen werden gerne angeknabbert, was zu Funktionsausfällen führen kann.


Wie schützen Sie Ihr Auto vor Marderschaden?


Den Motorraum abschirmen

Vielleicht haben Sie es schon einmal beim Nachbarn gesehen: Unter dem Auto liegt ein flach ausgebreiteter Maschendraht oder ein Gitter. Der Sinn dahinter? Marder mögen keinen instabilen Untergrund und meiden ihn deshalb. Ein feinmaschiges Gitter (z. B. aus Draht) unter dem geparkten Auto kann die Tiere wirksam fernhalten.


Mardersichere Ummantelung von Kabeln

Spezielle Kabelschutzschläuche aus festem Kunststoff oder Edelstahlgeflecht sind relativ leicht anzubringen und sichern wichtige Leitungen im Motorraum. Überzogen werden in der Regel Zündkabel, Sensorleitungen der Fahrerassistenzsysteme, Kühlschläuche, dünnere elektrische Leitungen und Schläuche der Scheibenwaschanlage. Die Marderschutzschläuche gibt es im Autozubehörhandel oder im Baumarkt.


Ultraschallgeräte einsetzen

Geräte wie „Marderschreck“ oder „Marderfrei“ senden hochfrequente Ultraschalltöne aus, um Marder aus dem Motorraum fernzuhalten. Diese Töne stören Marder, sind aber für den Menschen glücklicherweise nicht zu hören. Wichtig: Verwenden Sie Geräte mit wechselnden Frequenzen, damit sich die Tiere nicht an den Ton gewöhnen. Die Ultraschallgeräte sind online, im Baumarkt oder Autozubehörhandel ab 30 Euro erhältlich.


Elektroschocksystem installieren

Hört sich drastisch an, ist für den tierischen Eindringling aber nur etwas unangenehm: Elektro-Marderschutzgeräte geben bei Kontakt leichte Stromstöße ab. Dadurch verliert der Motorraum für den Marder seinen Reiz und er lässt die Kabel in Ruhe. Die Installation eines Hochspannungssystems wird meist mit einem Ultraschallgerät kombiniert – ein guter Schutz vor besonders hartnäckigen Mardern.


Regelmäßige Motorwäsche

Marder werden besonders aktiv, wenn sie Reviergerüche anderer Tiere wahrnehmen. Eine gründliche Motorwäsche in der richtigen Auto-Waschanlage entfernt Duftmarken und senkt das Risiko, dass ein Marder Ihr Auto als „fremdes Revier“ angreift. Besonders empfehlenswert ist die Motorreinigung nach einer längeren Fahrt, zum Beispiel wenn Sie mit dem Auto in den Urlaub gefahren sind, oder nach einem bereits erfolgten Marderbefall.


Parken in der Garage

Ein einfacher, aber effektiver Schutz: Wenn Sie Ihr Fahrzeug in einer Garage parken, halten Sie Marder von Ihrem Auto fern. Besitzen Sie nur ein Carport, können Sie dort eine Gitterabschirmung unter dem Auto anbringen.


Duft- und Sprayabwehr

Marder mögen keine starken Gerüche wie Essig, WC-Steine und ätherische Öle (z. B. Teebaum-, Pfefferminzöl), aber auch keine menschlichen oder tierischen Haare sowie Mottenkugeln. Daher gibt es auch extra Anti-Marder-Sprays auf Basis von stark riechenden Geruchsstoffen. Das ist sicher einen Versuch wert, sollte aber regelmäßig angewendet werden.


Sind auch Elektroautos von Marderbissen betroffen?

Ja, leider sind auch Elektroautos vor Mardern nicht sicher. Denn die kleinen Raubtiere machen keinen Unterschied zwischen Verbrennern und Stromern. Allerdings sind E-Autos gut geschützt, da sie am Unterboden und im Motorraum meist komplett verkleidet sind und über robustere Isolierungen verfügen. Dennoch bieten diese Maßnahmen keinen vollständigen Schutz – auch Elektrofahrzeuge und heimische Wallbox sowie Ladekabel für Hybrid- und Elektroautos können von Marderbissen beschädigt werden.

Besonders gefährdet sind Leitungen für Sensoren, Heizung oder Batteriekühlung sowie Kabelisolierungen und Steckverbindungen. Ein Biss in ein Hochvoltkabel ist zwar äußerst selten, doch Schäden an kleineren Steuer- oder Nebenkabeln können angezeigte Infos des Bordcomputers beeinflussen oder Fehlermeldungen und teure Reparaturen verursachen.

Wann sind Marder besonders aktiv?

In der Nacht

Marder sind überwiegend nachtaktive Tiere und vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden aktiv. In dieser Zeit gehen sie auf Nahrungssuche oder erkunden ihr Revier – oft auch rund um parkende Autos.

Im Frühling

Besonders lebhaft sind sie im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Paarungszeit beginnt. Dann reagieren die Tiere, vor allem die Männchen, deutlich aggressiver auf Artgenossen und deren Duftmarken. In dieser Zeit werden auch die meisten Schäden durch Marderbisse an Autokabeln gemeldet. Bevor Sie in den Sommerurlaub fahren, sollten Sie daher auf jeden Fall noch einen Sommerurlaubs-Check an Ihrem Auto durchführen.

Gut zu wissen: In den kalten Wintermonaten hingegen sind Marder weniger aktiv und richten seltener Schäden an.

Zahlt die Versicherung bei Marderschäden?

Gute Nachrichten: Mit einer Teil- oder Vollkaskoversicherung von InShared sind Sie auch bei Marderschäden bestens abgesichert. Schäden und Folgeschäden durch Wildtiere oder Tierbisse sind dabei bis zu 10.000 € gedeckt. Das heißt, versichert sind nicht nur die direkten Schäden wie angeknabberten Kabel oder Schläuche. Die Kaskoversicherungen von InShared deckt auch Folgeschäden ab.

So übernimmt InShared beispielsweise auch dann die Kosten, wenn ein zerbissenes Zündkabel den Katalysator beschädigt, ein geplatzter Kühlschlauch den Motor überhitzt oder defekte Gummimanschetten zu Schäden an den Achsen führen.