So ist der Fahrzeugschein aufgebaut

Zu jedem Auto gehört ein Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I). Doch wofür brauchen wir ihn? Ganz einfach: So wie wir Menschen uns ausweisen müssen, so gilt das auch für Fahrzeuge.

Aber wie ist ein Fahrzeugschein aufgebaut? Was steht dort alles drin? Und warum muss ich ihn als Autofahrer immer dabeihaben? Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Fahrzeugschein.

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Hand hält Fahrzeugschein des Autos

Was genau ist ein Fahrzeugschein?

Wem das Auto gehört, welches Kennzeichen ihm zugewiesen wurde, welchen Kraftstoff es braucht – all das steht im Fahrzeugschein. Die wichtigsten technischen Informationen sind in diesem Fahrzeugpapier ebenso vermerkt wie Angaben über den Fahrzeughalter. Bei einer Verkehrskontrolle gibt der Fahrzeugschein Auskunft darüber, ob das Auto bei der Zulassungsstelle registriert – also auch eine Autoversicherung abgeschlossen – wurde und am Straßenverkehr teilnehmen darf. Außerdem sind die Angaben im Fahrzeugschein wichtig, um die richtigen Ersatzteile für das Auto bestellen zu können. Beispielsweise, wenn im Rahmen der Hauptuntersuchung (TÜV) oder der großen Inspektion defekte Fahrzeugteile gefunden wurden, die ersetzt werden müssen.

Früher Fahrzeugschein, heute Zulassungsbescheinigung

Der Fahrzeugschein ist Teil der Zulassungsbescheinigung, die 2005 eingeführt wurde. Anlass der Umstellung von Fahrzeugschein auf Zulassungsbescheinigung Teil I war der Wunsch, die Fahrzeugpapiere innerhalb der Europäischen Union zu vereinheitlichen. Klar, wenn man bspw. seinen Urlaub mit dem Auto in Italien verbringt, sollte der ortsansässige Carabiniere bei einer Verkehrskontrolle auch deutsche Fahrzeugpapiere entziffern können. Der Carabiniere muss anhand der Codes erkennen können, wo das Auto zugelassen wurde und ob es ordnungsgemäß die Hauptuntersuchung (TÜV-Prüfung) absolviert hat.

Der Umstieg vom früheren Fahrzeugschein auf EU-einheitliche und fälschungssichere Fahrzeugpapiere vereinfacht die Verkehrskontrollen und die Zuordnung eines Autos zu einem Fahrer. Da uns aber der alte Name „Fahrzeugschein“ noch immer so vertraut ist, trägt die Zulassungsbescheinigung Teil I weiterhin den Beinamen „Fahrzeugschein“.

Aus welchen Teilen besteht die Zulassungsbescheinigung?

Die 2005 eingeführte Zulassungsbescheinigung umfasst – zumindest in Deutschland – zwei einzelne Dokumente:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I, den Fahrzeugschein
  • Zulassungsbescheinigung Teil II, den Fahrzeugbrief

Gut zu wissen: Der Fahrzeugschein wird von der Zulassungsbehörde am Wohnort des Fahrzeughalters ausgestellt.

Wie sieht der Fahrzeugschein aus?

Der Fahrzeugschein ist ein 2-fach gefaltetes Kärtchen in DIN-A7-Größe mit 6 Seiten, das beidseitig bedruckt ist. Das fälschungssichere Dokument besteht aus blassgrünem Spezialpapier, das mit einer schreibmaschinenähnlichen Schrift bedruckt ist.

Was steht im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I)?

Die Vorderseite des Fahrzeugscheins enthält zahlreiche Felder, die spezifische Informationen über das Fahrzeug und dessen Zulassung enthalten. Diese Felder sind mit Buchstaben und Zahlen kodiert, die EU-weit einheitlich sind. Hier eine Übersicht der wichtigsten Angaben:

Vorderseite des Fahrzeugscheins

A: amtliches Kennzeichen B: Datum der Erstzulassung (das Alter des Fahrzeugs ist wichtig für die Berechnung der Fahrzeugsteuer und des Versicherungsbeitrags). Rechts daneben befinden sich die Infos zur HSN & TSN, im Feld 2.1 die HSH (Herstellerschlüsselnummer) und im Feld 2.2 die TSN (Typschlüsselnummer) C: Name und Anschrift des Fahrzeughalters D: Fahrzeugtyp, Variante und Version, also u. a. die Marke wie Audi oder BMW E: FIN - Fahrzeugidentifikationsnummer. Mit dieser einzigartigen Nummer, der früheren Fahrgestellnummer, kann jedes Fahrzeug eindeutig identifiziert werden F1/F2: technisch zulässige Gesamtmasse/im Zulassungsstaat zulässige Gesamtmasse G: Leermasse. Die Leermasse des Fahrzeugs ohne Zuladung, jedoch mit vollem Tank und in fahrbereitem Zustand H: nächste Hauptuntersuchung: Dieses Feld gibt das Datum der nächsten fälligen Hauptuntersuchung an. I: Datum der Zulassung auf den aktuellen Halter J: Fahrzeugklasse. Hier wird die genaue Art des Fahrzeugs beschrieben, beispielsweise „Personenkraftwagen“

Rückseite des Fahrzeugscheins

Die Rückseite des Fahrzeugscheins enthält weitere technische Details sowie Hinweise und Stempel der Zulassungsbehörde:

K – V: technische Daten. In diesen Feldern stehen detaillierte technische Angaben wie Motorleistung, Hubraum, Kraftstoffart oder Energiequelle (ob es sich beispielsweise um ein versichertes Elektroauto-Modell handelt), technisch zulässige Anhängelast, Anzahl der Achsen, Farbe des Autos, Anzahl der Sitzplätze, Höchstgeschwindigkeit, CO₂-Ausstoß des Fahrzeugs und Schadstoffklasse.

Eine detaillierte Auflistung aller Felder des Fahrzeugscheins finden Sie bei Wikipedia.

Sollte man den Fahrzeugschein immer bei sich haben?

Der Fahrzeugschein muss bei jeder Fahrt im Original mitgenommen werden, sonst droht ein Bußgeld. Das Mitführen einer Kopie wäre zwar praktisch (vor allem für diejenigen, die gerne mal was verlieren), ist aber nicht erlaubt. Deshalb bewahren die meisten von uns den Fahrzeugschein – neben anderen wichtigen Dingen, die immer im Auto liegen sollten – dauerhaft im Pkw, z. B. im Handschuhfach, unter der Sonnenblende oder in der Mittelkonsole.